Chilling, Sailing and Having Fun. Uunser Törn in der Kvarner Bucht war super. Mitte Juni, noch vor der Saison, kam echtes Karibik Feeling auf. Einsame Ankeplätze, schwimmen in kristallklarem Wasser, lecker Essen, Sundowner, … ach, so viele Eindrücke.
Die Temperatur in Kroatien war erst mal erschlagend. Knapp 35°C. Kaum ein Windhauch. Schnell auf’s Boot, ablegen und los. Ablegen, nun ja. Der Motor lief zwar, aber ohne Gang eingelegt. Mit dem Ablegemanöver haben wir erst mal Aufsehen erregt. Ebbe war auch noch, so dass wir in der Hafenausfahrt mit 0 cam unter dem Kiel rausgerutscht sind. Ein frisches, kühles Bier tut da dann auch gut. Im freien Wasser den Spinnaker gesetzt und mit 5 Knoten Fahrt einen langen Schlag von 25 sm nach Unije, einer kleinen Insel in der Kvarner Bucht. Wir liegen alleine vor Anker. Windstille. Schwimmen. Sonnenuntergang. Herrlich.
Von Unije weiter nach Susak und nach Ilovik. Wir liegen für die Nacht dann an der Boje, in einem kleine Kanal. Einiges los hier. Wir machen uns Stadtfein. Heute Abend ist Fussball angesagt. Das Mini-Dingi schwimmt gerade so an der Oberfläche mit uns sechsen an Board. Die 150 m zum Ufer schaffen wir, mit nassen Füssen und Hintern. Eine nette Ortschaft, typisch Kroatien. Eine Kneipe mit Fernseher ist auch bald gefunden. Leider wir das Deutschland Spiel aber in ganz Kroatien nicht übertragen. Die Mädels sind entäuscht. Ein Bierchen mehr lindert den Schmerz.
Von Ilovik weiter zur „Frühstücksinsel“. Vor dem klitze kleines Inselchen, Morovnik, an der Nordspitze von Olib ankern wir. Ingo hatte noch frische Semmeln in Ilovik besorgt. Kaffee, Nutella, Wurst und Käse. Frühstück DeLuxe. Wir wollen weiter nach Rab. Der drehende Wind macht uns einen Strich durch die Planung. Kursänderung, fast wieder in Richtung Ilovik. Delphine Steuerboard voraus. Wow. Touristenprogramm. Wir finden eine kleine Bucht bei der Insel Male Orjule. Der felsige Grund ist schlecht zum ankern. Das Wetter ist stabil, kein Sturm in Sicht und wir entschließen uns zu bleiben. Schnorcheln. Spghetti zum Dinner. Chillen. Viel Plankton hat es, knistert an der Bordwand. Wie Million kleiner Nager die probieren das Boot zu fressen. Bei Bewegung im Wasser leuchtet das Plankton wie Leuchtwürmchen. Schwimmen in dieser Planktonwolke ist spanneden. Jeder Schwimmzug verursacht tausende kleiner Lichtblitze. Ein kurioses Erlebnis.
Der lange Schlag nach Rab steht an. Quer durch die Kvarner Bucht. Wenig Wind. Mit 2-3 Knoten Fahrt dümpeln wir dahin. Die Hitze ist drückend. Die Schattenplätzchen rar. Vor der Einfahrt in der Hafen noch eine Runde schwimmen. Ingo verletzt sich leider ordentlich am Schienbein, wird später am Tag in Rab mit vier Stichen genäht. Aber was solls. Der Körper muß das ab können. Im Hafen steht die Luft. An Board ist es nicht aus zu halten. Den Nachmittag verbringen wir in einer schattigen Lounge bei einem kühlen Bierchen. Lifes Easy. Abends excellente kroatische Tapas. Tolle Idee. So kann man mehrere kleine Leckereien probieren. Anchovis auf Polenta, gegrillte Kalamari, Garnelen … um Euch den Mund wässrig zu machen. Nachts ist kaum an schlafen zu denken. Die östereichischen Nachbarn feiern bis zum Sonnenaufgang ohne Rücksicht auf Verluste. Nur weg hier. Ankern ist Klasse, da kann man sich die Nachbarn aussuchen.
Von Rab unter Motor an die Südspitze von Cres. Die Windvorhersage für heute ist 0 Knoten. Für morgen soll es auf der Westseite von Cress etwas Wind geben. Eine kleine Bucht wollen wir anlaufen. Von weitem schon sehen wir das Partyboot von Rab. Kene Diskussion, Ruder nach Steuerboard und abbiegen in eine andere Bucht. Wieder ein super Abend. Ingo geht mit dem Dingi auf Entdeckungstour. Der Rest der Crew schnorchelt oder liegt relaxed in der Sonne. Stefan ist am fischen. Fisch! Wir haben einen. Wow. Und kurze Zeit später noch einen. Die Pläne für’s Abendessen werden kurzfristig um Fisch erweitert.
Die Durchfahrt bei Osor ist nur zwei mal am Tag machbar, wenn die Brücke geöffnet wird. Morgens um 09:00 und Abends um 17:00. Von unserem Ankerplatz knappe 3 Stunden Fahrt. Um 06:00 machen wir uns auf den Weg. Verschlafen erleben wir den Sonnenaufgang. Kaffee hilft. Wir reihen uns in die Yacht-Schlange vor dem Osorkanal ein. Ingo und Stefan holen mit dem Dingi noch frische Semmel. Um 09:30 sind wir durch und es hat tatsächlich etwas Wind heute. Nach dem Frühstück segelen wir, üben Manöver, lernen das steuern und die verschiedenen Kurse. Delphine tauchen auf! Wir ändern unseren Kurs. Die Delphine auch. Was wie ein Spiel. Ganz Nahe kommen wir, hören sogar das schnaufen wenn sie auftauchen. Cool. Am Nachmittag dann weiter in Richtung Norden zur Bucht von Zanja. Dort gibt es eine „Blaue Grotte“ in die man hineinschwimmen kann. Unter Motor geht es entlang der steilen Westküste von Cres. Wir ankern auf 12 m Tiefe, dirket vor der blauen Grotte. Dunkel. Etwas gruselig. Mit etwas Mut wagen wir uns ein paar Meter vor bis es zu dunkel wird. Eine Taschenlampe haben wir leider nicht dabei.
Der Wind steht gut für unseren letzten Segeltag. 12-15 Knoten aus Süd-Ost. Bora. In flotter Fahrt kreuzen wir erst etwas auf, um dann in fast einem Rutsch zurück nach Pomer zu kommen. Die Einfahrt nach Pomer war dann noch mal spannedn. Kleine Inselchen sind zu durchfahren, 1-2 Meter Wasser unter dem Kiel bei 7 Knoten Fahrt. Die Bucht ist belebt und einige andere Yachten sind unterwegs. Fehler sind nicht erlaubt. Unter vollen Segeln biegen wir in den Einfahrtskanal von Pomer ein. Noch ein Böe, das Schiff neigt sich zu Seite. Spektakulär. Leute beobachten uns. Souverän in die Bucht, Aufschießer, die Segel fallen in wenigen Sekunden. Eine Profi-Crew ist am Werk! Gemütlich in den Hafen und sauber rückwärts eingeparkt.
Schön war’s. Ein tolle Crew. Traumhaftes Wetter, tolle Sonnenuntergänge, Wind und Flaute, Delphine, Fische, in Grotten geschwommen, gesegelt unter Spinnaker. Sail on!
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