Der Wind passt gut um rüber nach Kroatien zu segeln. Es ist spät als wir bei Novigrad ankommen. Wir beschließen in einer Bucht, Uvala Dajla, kurz davor für die Nacht zu ankern. Ruhig ist es hier. Die Sonne scheint angenehm warm. Wir bauen den Grill auf, Steaks und Kartoffeln bruzeln, der Aperol Spritz schmeckt. Sommerfeeling. Die Sonne versinkt am Horizont im Meer, glutrot leuchtet der Himmel.
Unsere erste Tour nach Kroatien, Kuna haben wir noch und ein Permit brauchen wir. In Novigrad legen wir am verlassen Zollpier an. Noch vor einem Jahr mussten wir hier einklarieren, jetzt gehört Kroatien zur EU. Das Permit bekommen wir beim Hafenmeister, der sein Büro nur ein paar Meter weiter zum Pier hat. So spät im Jahr kommt kaum noch ein Segler ohne Permit vorbei. Der Hafenmeister sitzt nebenan im Kaffee und macht für uns extra das Büro auf. In der Zwischenzeit tauscht Beatrice die Kuna bei der Bank um und besorgt noch etwas Verpflegung für die Weiterreise.
Ordentlich Wind, Bora, ist für die nächsten Tage vorher gesagt. In der Kvarner Bucht zeigt die Wettervorhersage einen tiefroten Streifen an, Windgeschwindigkeiten 30kn und mehr. Wir gehen es gemütlich an, halten uns für den Tag vor der Küste Istriens im Windschatten. Cruisen im Reff gen Süden, vorbei an Rovinj durch den Nationalpark vor Pula, legen uns für die Nacht in der Bucht Uvala Soline an eine Boje.
Ein laues Lüftlein weht durcht die Bucht, ab und an ein oderntlicher Fetz Wind der unser Boot um die Boje zirkeln lässt. Der Wetterbericht sagt etwas nachlassenden Wind vorraus, etwas mehr zum Nachmittag und auf der anderen Seite der Kvarner Bucht. Wir machen uns auf den Weg. Mit 10-12 Knoten Wind fahren wir zügig gegen die steilen Wellen, die noch vom starken Wind der Nacht zuvor aufgebaut sind. Viel Energie steckt da im Meer. In den Bergen hinter Rijeka türmen sich Wolken auf. Nach der Hälfte der Überfahrt reffen wir ein, Fenster zu und alles klarrieren. In Luv sind schon Schaumkronen zu sehn. Und Bäng!, 25 Knote fetzen uns um die Ohren. Die Fleur hält sich gut, der Wind gibt die Kraft um gegen die Wellen anzukommen. Stetig nimmt der Wind zu, bis kurz vor Unije in der Böen 30kn und mehr gegen uns pfeffern. Für die letzten 2-3 Meilen nehmen wir die Segel runter, motoren um das nördliche Ende der Insel und legen uns in eine der Buchten vor Anker. Ein beliebter Zufluchtsort bei Bora, etliche Boote die hier das schlimmste Wetter abwarten.
[osm_map_v3 map_center=“autolat,autolon“ zoom=“autozoom“ type=“OpenSeaMap“ width=“100%“ height=“700″ map_border=“thin solid blue“ file_list=“http://www.doingx.de/wp-content/gpx/202309_sailing_croatia.gpx“ file_color_list=“red“]
