Mit einer Seascape18 segelte ich 5 Tage durch die kroatischen Kornaten (Kornati, Dalmatien) und legte dabei 175km zurück. Traumhafte Sonnenuntergänge, einsame Buchten, Delphine, türkisfarbenes Wasser, Sonne, Sturm und Regen. Es war alles dabei was das segeln spannend macht.

Die Seascape18 ist ein 5,5m Kielschwert-Boot, gebaut um durch Wind und Wetter auf dem Meer zu kommen. Schnell und wendig, auch alleine zu segeln und mit geringem Tiefgang auch für’s flache Wasser. Das Boot mit der kleinen Kajüte bietet knapp Platz zum schlafen für zwei Leute und ist also auch für Mehr-Tages-Touren geeignet.


Hier mein kleines Logbuch der Tour und die Bilder dazu …


Zusammenfassung:

  • 25.06.2011: Anreise München > Suksoan, 900km, 16h, Motorrad BMW R1200S

    Wetter: alles von 4°C Regen und 30°C Sonne

    Übernachten in Corvara, Camping in Novigrad (bei Sukosan)
  • 26.06.2011: Tag1 Sukosan > Naturpark „Telascica“, 35km, 5h, Seascape18

    Wetter: 30°C Sonne Wind: 3bft N
  • 27.06.2011: Tag2 Naturpark „Telascica“ > Lavsa, 33km, 5h, Seascape18
    Wetter: 30°C Sonne Wind: 1-4bft N-NW
  • 28.06.2011: Tag3 Lavsa > Kakan, 32km, 4h, Seascape18

    Wetter: 30°C Sonne Wind: 1-4+bft N – WNW
  • 29.06.2011: Tag4 Kakan > Kotula, 38km, 7h, Seascape18

    Wetter: 25°C Wolken Wind: 1-5bft WWS – NW
  • 30.06.2011: Tag5 Kotula > Sukosan, 38km, 7h, Seascape18

    Wetter: 25°C Sonne Wind: 1-5bft NW – W

    Camping in Novigrad (bei Sukosan)
  • 01.07.2011: Rückreise Suksoan > München, 760km, 12h, Motorrad BMW R1200S

    Wetter: alles von 30°C Sonne bis Regen und Hagel




  • Download Overlay der Tour kornaten_seascape18_2011_doingx.kmz oder direkt in goolge-maps betrachten








    Hier meine Erfahrungen mit der Seascape18. Diese natürlich nur aus meiner Sicht, als Alleinsegler und Nichtexperte. Gegenüber „meiner“ Seascape18 gab es sicher einige Weiterentwicklungen und Änderungen. Interessierte sollte sich daher selbst eine Bild machen und eine Seascape18 zur Probe segeln.


    SeaScape 18

    Design: Samuel Manuard, 
    Werft: Seascape 18, SL-1260 Ljubljana

     

     Länge

    5,5 

     Meter

     Breite

    2,4 

     Meter

     Tiefgang

    0,15–1,5 

     Meter

     Gewicht

    450 

     kg

     Ballast

    125 

     kg

     Masthöhe

    7,4 

     Meter

     Großsegel

    14,5 

     m²

     Fock

    8,5 

     m²

     Gennaker

    32,0 

     m²

     Preis

    17.500 

     Euro

     

     

    ProCon
    Einfach zu segeln. die Mechanik, etc. ist
    übersichtlich und einfach aufgebaut
    Um das boot Einhand zu segeln sind die Klampen
    etwas weit auseinander und Mittschiffs. Das sind weite Wege. Zumal die
    Großschot in der Mitte des Großbaums angeschlagen ist und man so immer um
    diese rum muß. Für Alleinsegler wäre ein zweiter Satz Klampen in richtung
    Heck wünschenswert.
    Doppelruder geben immer gutes Feedback und sind
    auch bei Schräglage immer im Wasser.
    Durch die gewinkelte Mechanik "klemmt" die
    Anlage bei Maximaleinschlag, wenn man noch einen ungünsitgen Winkel mit der
    Pinne hat (z.B. bei einer Wende wenn man Gegenruder geben will und
    gleichzeitig die Fok bedient). Durch die Großschot in der Bootsmitte kann
    die Pinne nicht verlängert werden (sonst kommt man bei der Wende / Halse
    nicht mehr auf die andere Seite.
    Wo keine Elektrik ist geht diese auch nichts
    kaputt und ist nicht zu warten.
    Die fehlende Beleuchtung schränkt dies die
    Tourentauglichkeit ein. Früh aufbrechen oder in die Nacht segeln geht nicht.
    Ohne Elektro lässt sich auch kein GPS, Handy etc. aufladen (wobei natürlich
    eine Batterie und ein kleines Solarpanel einfach nachzurüsten wäre)
    Platz und Stauraum sind ausreichend vorhanden.
    Vorne in der Kajüte (Gepäck und schlafen) , recht und links für Segel, etc.,
    im Rumpf. für Anker und Benzin etc.
    Einen dedizierten Platz für Anker,
    Benzinkanister, etc. gibt es leider nicht. Bei Schräglage rutschen die
    Sachen im Rumpf immer hin und her. Nicht wirklich störend, aber auch nicht
    toll.
    Ruder und Schwert lassen sich aufholen, Ankern
    in flachen Gewässern ist so gut möglich.
    Durch den Schwenkkiel lässt sich das Boot leicht transportieren.
    Der Schwenkkiel ist evtl. etwas Anfällig in der
    Mechanik, bei meinem Boot hatte das Schwert spiel nach rechts-links und die
    Halterung war etwas locker. Die Aufholschot geht durch eine Öffnung im Rumpf
    (im Schwerttkasten oben), durch diese dringt bei Seegang Wasser ein. Nicht
    schlimm, aber auch nicht toll.
    Der flache Rumpf ist schnell und wendig.Bei rauher See und Amwindkurs "klatscht" der Bug
    eher in die Wellen als diese zu durchschneiden. Alles in allem ein guter
    Kompromiss um das kleine Boot mit Komfort, Platz und Speed auszurüsten.

    Von Fu Bar