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Was ein Abenteuer. 22,5km, 4200 Höhenmeter, 16 Stunden. Von Hamersbach durch die Höllentalklamm auf die Zugspitze. Von dort über den Jubiläumsgrat zur Alpspitze und zurück über das Matheisenkar. Hier die Story, Stück für Stück.
Um ca. 07:00 aufgebrochen. Von Hammersbach (750m), in direkter Nachbarschaft zu Garmisch-Partenkirchen, über die Höllentalangerhütte zum Zugspitzgipfel. Von dort führt der Weg über den Höllentalanger, den berühmten Brett/Leiter-Klettersteig (B) und zuletzt über ein anstrengendes Geröllfeld und den spaltenreichen Höllentalferner bis hin zu dessen Randspalte. Der kurze Brett/Leiter-Klettersteig der Höllentalroute zum Gipfel der Zugspitze bereitet trotz seiner unter Alpinisten großen Berühmtheit nur wenig Schwierigkeiten. Der Steig bietet griffige Felsen, eine großartige Aussicht und mit dem “Brett” und der “Leiter” zwei überaus spektakuläre Einzelstellen. Die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel waren recht vereist und rutschig. Insgesamt 2200 Höhenmeter, davon etwa 200 im Brett/Leiter- und etwa 600 im Höllental-Klettersteig sind bis zum Zugspitzgipfel zu bewältigen. Das ging in ca. 5 1/2 Stunden. Nach dem ich die Tour recht früh gestartet hatte war alles recht ruhig gewesen. Am Gipfel dann der Kulturschock. 100erte Touristen im Kampf um ein Bild mit dem Gipfelkreuz. Naja. Kurze Pause, Spagehetti und Wasser.
Um 13:00 ging’s dann auf in den Jubiläumsgrad. Der Jubiläumsgrat gehört zu den spektakulärsten Gratüberschreitungen der Ostalpen – ist aber, und das sei gleich vorweggenommen KEIN reiner Klettersteig. Die über 5 km lange Gratüberschreitung, die sich vom Gipfel der Zugspitze bis zum Gipfel der Alpspitze zieht, ist eine anspruchsvolle Tour! Ein ständiges Auf und Ab prägt diese Tour, steht man auf einem der Gratgipfel, tut sich schon das nächste zackige Hindernis auf. In Beschreibungen heißt es „… auf diese „Gratwanderung“ einlassen, an der auch Bergsteiger mit sehr guter Kondition und alpiner Erfahrung ganz schön ins schwitzen kommen…. 5.3 km langen Gratkletterei (Luftlinie, Klettermeter sind es ca. 8,1 k m) … ist man zügig unterwegs kommt man in der Regel in einem Tag durch …“ Na, da habe ich mich auf was eingelassen. Der Aufstieg zur Zugspitze steckt mir noch in den Knochen und der Tag ist gerade mal noch 7 Stunden hell. Keine Zeit verlieren. Pausen waren gestern.
Auf und Ab auf dem schmalen Grat. Immer vorwärts. Die Sonne neigt sich schon gegen Westen. Fotos habe ich kaum gemacht. Um kurz nach 19:00 folge ich den Steigspuren im Schutt hinab zur Grießkar Scharte (2463 m). Knapp über 6 Stunden von der Zugspitze zur Grießkar Scharte. Sau anstrengend. Die Beine zittern und die Hände schmerzen. Das Wasser ist alle und den letzte Müsliriegel habe ich vor 2 Stunden gegessen.
Aber was hilft all das gejammer. Um 19:30 steige ich das Mathaisenkar ein, hintunter zur Höllentalangerhütte. Immer tiefer den Klettersteig entlang. Nur langsam vernichte ich die Höhenmeter. Unten endet der Steig in großen Geröllhalden – genau da versinkt dann auch die Sonne hinter den Bergen. Im letzten Dämmerlich gehts, rutschend und stolpernd, über Geröllhalden und Latschenkieferhänge zur Höllentalangerhütte.
Dann wird’s Stockdunkel. Mit Stirnlampe weiter und durch die Höllentalklamm. Getöse, Wasser von allen Seiten und enge Wege machen den Abschnitt zu einem kleinen Abenteuer an sich. Von der Höllentalhütte, dem unteren Ausgang der Höllentalklamm, sind es dann noch knapp 3 km bis zum Parkplatz.
Geschafft. Fertig. Fix und Alle bin ich um 22:45 zurück am Startplatz. Erst jetzt spüre ich die Erschöpfung. Die Kälte (es hat gerade mal noch 7°C) dringt in den Körper ein. Ziehe alle Sachen an die ich noch habe und mache mich mit dem Motorrad auf die 75km nach München.

Zusammegefasst:
Insgesamt: 22,5km, 4200 Höhenmeter, 16 Stunden

Höllental-Zugspitze:
Sehr schöner Weg, abwechslungsreich und verschiedene Einkehrmöglichkeiten. Leider auch sehr viele Leute unterwegs. Timing ist wichtig um ohne Streß und Stau durch zu kommen. Empfehlenswert!
Tourbeschreibung: real-adventure.eu -Zugspitze

Jubiläumsgrat:
Zusammgefasst, der teilweise sehr ausgesetzte Grat weist Kletterpassagen bis zum dritten Schwierigkeitsgrad auf. Wenns brenzlig wird (Wetter, etc), Fluchtmöglichkeit gibt es in der Gratmitte (hinunter ins Reintal zur Knorrhütte) bzw. die Biwakschachtel (Grathüttl, 2684 m, kein Wasser) als Notunterkunft. Definitiv kein kein Klettersteig, besser mit Seil und einigen Bandschlingen zur Zwischensicherung. Sau anstrengend und man hat das Gefühl die Alpspitze kommt und kommt nicht näher.
Tourbeschreibung: bergsteigen.at – Jubiläumsgrat

Mathaisenkar:
Steil und schnell hinab ins Höllental. Im Dunkeln stellen die Wurzeln der Latschenkiefern und das Geröll einige Stolperfallen. Sollte man vermeiden im dunkeln zu gehen.
Tourbeschreibung: klettersteig.de – Mathaisenkar

Höllentalklamm (nachts):
Spannend. Nettes Abenteuer. Getöse, Wasserfälle, enge Steige. Im dunkeln von der Höllentalangerhütte aufbrechen, ca. 2 Stunden nach Hamersbach.
Tourbeschreibung: hoellentalklamm-info.de





Von Fu Bar