Wird Zeit, dass ich hier weg komme. Es ist Montag. Saisonstart. Es hat wenig Wind. Sichere Bedingungen für die Charterer zum Stromboli zu motoren. An die 30 Yachten liegen jetzt hier. (Gestern waren es vielleicht fünf, davon drei Megayachten). Dingi fahren. Wasserski. Skidoo. Vorbei mit Idylle und Ruhe.
Die Überfahrt selbst eher weniger spektakulär als anstrengend und nicht endend wollend. Von einem Windsystem hangle ich mich in das nächste und komme nur recht langsam vorwärts-.
Kurz nach der Abfahrt habe ich noch eine große Meeresschildkröte knapp neben meinem Boot gesehen. Bis ich die Kamera bereit hatte und gewendet war, ist die leider schon wieder abgetaucht gewesen.
Die ersten 2 Stunden ist Flaute. Mit Motor geht es in Richtung Nordwesten. Das erste Windsystem sollte dort mit 5-10 Knoten wehen. So ist das dann auch. Bis Mitternacht waren Wind und Wellen gegen mich. Gegen eine sehr ruppige See haben wir uns Meile für Meile gen Norden geboxt. So kann man das gut nenne. Aus den tiefen Wellentälern nach oben auf den Berg um dann in das nächste Tal zu klatschen. Das kostet Energie, macht die Fahrt langsam und anstrengend. Auch das Wellenbild war sehr wirr. Wellen aus Windrichtung, aber auch immer wieder regelmäßig Sets an Wellen genau mir entgegen. Wenn sich dann zwei Wellen aus verschiedenen Richtungen bei der Rapide treffen, da schmeißt es die Rapide in alle Richtungen, gleichzeitig.
An schlafen war bei dem gehoppel nicht zu denken. Mal kurz die Augen zu für ein paar Minuten. Dann schepperts und krachts, dass ich doch wieder aufmerksam bin.
Mitternacht flaut der Wind nahezu komplett ab. Motor an, zum nächsten Windsystem. Kein Wind, aber Wellen aus allen Richtungen. Ein Nervtötendes geschaukel. Dennoch schaffe ich es vier mal 15 Minuten zu schlafen. Überhaupt scheint die Route wenig befahren. Ganze drei Schiffe kommen in Sichtweite.,
Das Windsystem bringt mich dann zur Morgendämmerung in Küstennähe. 20 Meilen davor lässt der Druck aber nach. Mit Motor im Spitzen Winkeln zum Land weiter nach Norden. In der Bucht von Solterno dann noch ein Windsystem, dass mich die Hälft der Strecke nach Capri bring. Die letzten 10 oder so Meilen dann doch noch mit Motor.
Endlich Capri in Sicht. Noch drei Stunden zum Anlegen. Müde bin ich, aber auch glücklich. Auf ein kühles Bier und eine Pizza freue ich mich. Und auf eine Dusche.
Marina Porto Granda. Ein Teil des Fährhafens. 125 Euro für eine Nacht. Strom und Wasser 5 Euro extra. Wahnsinn. Aber egal jetzt. Die Rapide fest gemacht, aufgeräumt und geduscht. Noch zum Office zur Anmeldung und bezahlen. Eine netter Italienerin fragt die typischen Daten ab und tippt die in den Computer. Bei der Bootsgröße fragt sie zwei mal nach. Ein kleines Boot habe ich da. Ob ich darauf auch schlafe?
Auf geht’s in die City. Vom Hafen mit der Seilbahn nach Capri, das etwas höher am Berg liegt. Sehr schöne Gassem, kleine Lädchen. Toller Ausblick. Und irre viele Touristen. Quasi im Minuten-Takt legen Fährboote an und schütten hunderte Touristen auf die Insel. Die steigen um auf kleine Ausflugsboote oder erkunden die Insel. Abends alles wieder retour zum Festland.
Lustig sind die Taxis. Nissans mit ageschnuttenem Dach, dass durch einen Sonnenschutz ersetzt wurde.Kommt daher die Bezeichnung „Cabrio“?
Mit dem Bus weiter nach Anacapri. Noch etwas höher und auf der eher westlichen Seite. Auf sehr engen Straßen geht es hinauf. Grandiose Blicke auf Capri und den Hafen. Anacapri selbst eher gemütlich. Durch die Höhe kühler als am Hafen. Hier gönne ich mir ein Gläschen Vino Bianco und schaue den Leuten zu. Das kann man so ne ganze Weile aushalten. Später dann eine Pizzaria gefunden und lecker gegessen.
Mit der Dämmerung noch am Axel Munthe Haus, heute ein Museum, vorbei spaziert. Mt dem Bus zurück? Ich erinnere mich an von einem Wanderpfad gelesen zu haben, Den finde ich dann auch im Dunkel. Treppen die das Kliff nach Capri und den Hafen hinunter führen. Ich lass das mit dem Bus und mache mich im dunkeln die Treppen runter.
Wahnsinns Bilder. Capri beleuchtet. Vor dem Hafen einige Superyachten die das Meer mit Licht durchfluten. In der Ferne Neapel und die Lichter der Küstendörfer. Weiter links Ischia. Ein tolles Erlebnis!
Um 23:00 zurück am Boot, falle ich innerhalb einer Minute in einen komatösen Schlaf.

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