Swiss Peaks

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Die Idee war gut. Leider ergaben sich aber schon am ersten Tag Schwierigkeiten – meine erste Übernachtung, die Chamanna da Grialetsch (2542 m), war geschlossen. Die nächste Huette, Kesch-Hütte, wäre ca. 4,5 Stunden weiter. Also nicht erreichbar an diesem Tag. Biwak war angesagt. Am Dürrboden (2007m) schlug ich mein Lager auf um die Nacht zu verbringen. Durch den Wärmeeinbruch der letzten Tag gingen am Nachmittag Lawinen ab, dass mir Angst und Bange wurde. Am nächsten Tag dann noch wärmer. Bei Nebel, Sturm und teilweise sogar Regen brach ich die Tour am Scalettapass ab. Insgesamt ist die Tour bis zum Dürrboden eine ewige, lahme Wanderei. Fast ohne Höhengwinn sind es von Davos bis zum Dürrboden ca. 13km, auf denen die Ski meist getragen werden müssen.
Für den dritten und vierten Tag wechselte ich dann zur Tuoi Huette. Mit der Vereina Bahn (35 Sfr) ins Nachbartal und dann nach Guarda (1653 m), einem der schönsten Dörfer der Schweiz (1975 Henri-Louis-Wakker-Preis, Inventar der Kulturgüter). Übernachtung in der netten Pension Val Tuoi und am nächsten Tag Aufstieg zur Tuoi Hütte (ca. 2-3 Stunde, 6km, ca. 600 hm). Am Nachmittag gingen dann wieder mächtige Lawinen ab, so daß nichts übrig blieb als auf der Huette zu entspannen.
Um 05:00 Uhr aufstehen, um rechtzeitig vor dem Mittag die Tagestour zu benden. Sicher ist sicher. Von der Tuoi Huette über den Fuorcla Vermunt und den Vermuntgletscher hinauf zur Dreiländerspitze. Menschenseelenalleine ziehe ich meine Spuren. Hochnebel, etwas Wind, ab und zu reißen ein paar Fetzen auf und die Hohen Gipfel sind zu sehen. Sonnenstrahlen brechen sich an den Graten. Oben, allein am Gipfel auf 3197m, eröffnet sich mir ein fettes Panorama. Fantastisch. Berge, Gipfel, Grate, Felsen zum Sattsehen.
Ich vergleich den weiteren Weg mit der Karte. Hm. Über die Ochsenscharte zum Jamjoch. Erst über den Gletscher und dann eine steile Felswand hinauf und dann eine windige Gratkletterei. Steigeisen, Pickel werde ich brauchen. Sieht spannend aus. Eine Stunde später, der Blick zurück vom Jamjoch zur Dreiländerspitze. Was ein netter Abenteuer.
Noch ca. 150-200 hm zur Jamspitze auf 3176m. Jetzt ist es erst mal vorbei mit Einsam. Ettliche Gruppen, von der Jamtal- und Tuoi-Huette kommend, bewegen sich in Richtung Gipfel. Und dort sind auch schon 10-20 Leute am Gipfelkreuz. Also, schnell hoch, Foto machen und weiter.
Von der Jamspitze geht’s dann zum Passübergang der Furcletta (ca. 2735 m). Erst eine nette Frinabfahrt, dann ca. 200-300 hm Anstieg. Zum Schluß eine leichte Kletterei, über die Gratwächte und auf den Pass. Jetzt noch über die Südhänge 1000 hm hinab nach Guarda. Geschafft.
In ca. 5,5 Stunde von der Tuoi-Huette über zwei 3000er und ca. 1500 Höhenmetter. Eine Klasse und empfehlenswerte Tour!