Was ein Höllenritt.

Sonnenaufgang 05:00. Im Hafen Windstille. Alles still. Stromkabel ab, Motor an, Leinen los. Langsam tuckere ich aus dem Hafen. Ah. Weiter draußen ist „Kräuselwasser“ zu sehen. Motoren. Derweilen die Segel hoch und das Boot klar machen. 10 Kn Wind. Sehr schön. Das wird eine gemütliche Fahrt. 500 m weiter – Bang Bang. Es kachelt mit 25+ Knoten wie aus dem Nichts. Mit allen Segeln oben, legt sich die Kleine erst mal mit den Segeln auf’s Wasser. Mal echte Schräglage. Innen höre ich viel Geschepper, habe aber nur damit zu tun die Kontrolle wieder zu erlange. In’s Groß das erste Reff rein. Die Fock etwas einrollen. Ja klar. Easy. Logisch. Aber wenn der Wind pfeift, das Boot schräg liegt und alles nur knallt und scheppert. Leute, dann zählts. Weiter. Die Wellen haben sich trotz ablandigem Windes schon mächtig aufgebaut. Mit 7-8 Knoten fetzt die Rapide die Welle hoch, um dann in die Nächste frontal reinzukrachen. Schepper, Gischt.. Trocken ist nichts mehr. Der Wind nimmt weiter zu, knapp 30 Knoten. In’s Groß binde ich nun das zweite Reff. Mehr geht nicht. Und dock bretzelt die Kleine Am-Wind mit 7-8 Knoten. Peitscht sich durch die Wellen. Boa. So heftig hatte ich das auf der Reise noch nicht. Ein Blick in die Kajüte. Als ob ich einen Mülllaster durch die Gegend kutschiere.
Kaum eine Stunde später ist alles vorbei. Absolut kein Wind mehr. Flaute. Die Düse habe ich durch. Puh. Erst mal klar machen und halbwegs sortieren. Das nächste Spektakel wartet schon. In 4 Stunden geht es in die Straße von Messina.
Kein Lüftlein. Motor. Motor. Motor. Und die Sonne brennt. Dann, endlich am an der „Stiefelspitze“ angekommen, abbiegen in die Staße von Messina. Windfinder sagt hier zackigen Zisch an. Ich bin vorbereitet. Das erste Reff ist drin. Sachen in der Kajüte gesichert. Alles was weg fliegen kann kommt unter Deck. So warte ich gespannt. Kein Lufthauch der Motor schiebt die Rapide weiter. Dann, von einem Meter auf den nächsten, – Bang Bang. Kachelmann. 30 Knoten fetz. Und hier hatte der Wind viel Anlauf um die Wellen richtig hoch zu machen. Im Tal kann ich nicht mehr rüber schaun. Aufi geht’s. Ausblick, und krach wieder runter in’s Tal. Vollkommen überpoiwert mit dem ersten Reff. Das zweite muß rein. Dazu mus ich an den Mast. Autopilot an, auch wenn der Überfordert ist. Großfall auf, Zweites Reff Dicht ziehen. Vor an den Mast und dort das Reff einhängen. Wenn die Rapide dann vom Berg nach unten fällt, verliert man kurz die Schwerkraft, um dann Millisekunden später zusammegestaucht zu werden, Nur jetzt nicht die Hand am Mast loslassen. Husch, zurück ins Cockpit.
Alles unter Wasser. Ach herje. Ich hatte vergessen vorne die kleine Luke zu zumachen. Mist. Ich kämpfe mich unter Deck nach vorne. Werde bei jeder Welle von einer Ecke in die andere geworfen. Hoffentlic schafft das der Autopilot da draußen.. Schlafsasck, Klamootten, Bett alles mit Salzwasser voll gesaugt. Egal erst mal. Luke dicht und wieder rauß.
Das war der Anfang für die nächsten vier, fünft Stunden aufkreuzen gegen Zweimeter-Wellen und 30 Knoten zisch.
Zum Sonnenuntergang fahre ich in den Porto Reggio ein. Von 05:00 Morgens bis 20:00 Abends unterwegs. Habe fertig. Duschen, Kurz was essen. Gut iss. Nur was trockenes zum anziehen habe ich halt nicht mehr und das Bett muß ich erst noch trocknen.
Kurze Recherche noch zum nächsten Tag. Tag geht es dann durch das Nadelöhr in der Straße von Messina. Wirbel, Strömungen, Wind. Ohje. Bis 5 Knoten gibt es bei Springflut (Besonders starker Tidenhub bei Vollmond). Es hat gerade Springflut.Das muß wohl geplant werden, denn gegen 5 Knoten kann ich nicht anmotoren. Nach der Vorehersage sollte es um 5 in der Früh die stärkste Strömjung in meine Richtung geben, Vom Porto Reggio sind es noch 2 Stunden Fahrt. 4 Uhr Aufstehen morgen. Das wird win kurze Nacht.






Fleur Rapide

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Von Fu Bar