Eine 700km Rundtour in die Dolomiten. Nördlich der Alpen trübe und nass, in Italien blauer Himmel aber recht kühl. Um die Jahreszeit eher wenig los auf den Straßen. Auf den Pässen liegt schon Schnee und in den Tälern zaubert der Herbst bunte Bilder. Von St. Vigil ist es nur ein kurzes Stück bis Abtei, mit einem Berg dazwischen. Das eine Navi meint da geht ein Weg, das andere meint ich muß das Tal wieder hinausfahren. Über den Berg soll es gehen. Eine ganz schmal Straße führt hinauf. Weiter oben ein Schild, dass nur Berechtigten die Weiterfahrt erlaubt. „Bin ich berechtigt?“. Ich denke schon. Weiter gehts. Die Strasse wir zu einer schmalen, steilen Schotterpiste. Nur nicht vom Gas gehen. Die Straßenreifen rutschen und das Heck will immer wieder ausbrechen. Geschafft. Oben. Anstrengend. Drüben kurve ich bald wieder auf legaler Teerstraße hinunter ins Tal. Ein kleines Abenteuer war das.

Über Nacht hat es Frost gezogen. Brrrr. Die Maschine ist mit einer eisigen Reifschicht überzogen. Aber die Sonne scheint und die hellen Kalksteine der Dolomiten leuchten einladend in der Morgensonne. Auf geht’s. Über den Würzpass nach Bozen und dann das Sarnetal hinauf zum Penzer Joch. Eine schöne Strecke die ich von früher kenne. Kurz vor der Passhöhe fühlt sich das Moped irgendwie anders an. Schwammig in der Kurve. Spurstabil ist anders. Anstrengend das einlenken. Genauer geschaut, hinten ein Platten. Natürlich am weitesten weg von jeglicher Hilfe. Pannenspray habe ich glücklichersweise dabei. Damit kann ich erst mal ganz langsam weiter fahren. Reicht bis hinunter nach Sterzing. Dort hat die Motorradwerkstatt gerade Mittagspause. Warten. Die Wolken ziehen rein. Eigentlich wollte ich schon ein ganzes Stück weiter sein. Gibt es halt erst mal einen Kaffee. In der Werkstatt wird dann ein Schlauch eingelegt und ich kann weiter fahren. Ab Innsbruck dann Dauerregen. Bitter kalt und Naß. Abends dann erst mal eine heiße Dusche, die kribbelt wie nach einem Tag Skifahren im Januar.


Von Fu Bar