Dubrovnik – Cavtat – Tivat, Montenegro

Früh aufstehen. Es wird ein langer Weg nach Montenegro. 5-15kn Wind aus Süd ist vorhergesagt. Das wird wieder ein Kampf werden. Aber zu mindest mal kein Regen.

Erst mal nach Cavtat zum ausklarieren. Ich lese im Guide noch, dass da dort ein geschäftiger Marinero sein Unwesen treibt. Normalerweise ist das anlegen am Zoll-Pier kostenlos. Der Marinero bietet aber „Hilfe“ beim Anlegen an – Nimmt das Seil entgegen und legt es um den Poller. Für diese Dienstleistung verlangt der Kollege dann 100 Kuna. Das will ich mir nicht gefallen lassen. Gut vorbereitet komme ich an. Fender draußen, Seile vorbereitet. Schon von weitem Winkt der Marinero. Gekonnt fahre ich an die Mauer ran, aufstoppen. 20 cm Abstand zum Pier. Der Marinero will, dass ich die Seile rüber reichte. Ha. Kannst mich mal! Bug und Heckleine in der Hand steige ich an Land und mache die Rapide selber fest. Der Kerl guckt etwas vedutzt. Faselt was von „Die Polizei bestraft das mit 3000 Kuna!“ und dackelt davon. Chacka!

Das Ausklarieren selbst ist einfach. Leider bin ich gerade zur Mittagspause gekommen. Die Zollbeamtin ist beim Kaffee und der Hafenmeister hat noch eine halbe Stunde Pause. Also gemütlich alles. Stempel hier, Dokument dort. Alles noch ein paar mal kopieren. Gelbe Flagge hoch und weiter kanns gehen.

Der Wind zischt ordentlich bei der Ausfahrt von Cavtat. 17-19 Knoten zeigt der Windmesser. Aufkreuzen. Aufkreuzen. Puh. Später lässt der Wind deutlich nach und wir dümpeln mit 3 Knoten dahin. Ein langer Weg ist das nach Montenegro.
In der Abendämmerung überfahre ich dann endlich die Landesgrenze und biege in die Bucht von Kotor ein. Ab hier ist Motor angesagt. Sonnenuntergang. Lichter am Ufer. Tolles Ambiente.

Um 21:45 bin ich an der „Marina PortoMontenegro“. Per Funk melde ich mich an. Kanal 71 „Porto Montenegro, Porto Montenegro – This is Fleur Rapide“. Ich werde zum einklarieren an den Zollpier geschickt. Der ist eher für die großen gemacht. Ich muss da wirklich rauf klettern ( das Boot vor mir hat da überhaupt keine Probleme). Der Polizist bei der Einwanderung kann kein englisch. Ein Schrankenwärter hilft uns beim Übersetzten. Relaxed.

Die Nacht muß ich am Zollpier bleiben, da der Hafenmeister schon Feierabend hat. Noch kurz duschen und die geschundenen Hände pflegen. Müde bin ich, geh zur Ruh, mache meine Augen zu!

Der Porto Montenegro ist die Heimat einiger Superyachten. Also die richtig großen Dinger. Meine Rapide ist kleiner als die meisten Beiboote der Mega Schiffe. Schon sehr beeindruckend.

Einen Tag werde ich hier entspannen, bevor ich die nächsten 2-3 Tage Montenegro erkunde.