 | Die Woche Business ist vorbei. Heute vormittags ruhig, nachher shoppen und dann morgen weiter nach China. Unglaublich warm und schwül ist es in Delhi. Monsunzeit. Liege am Pool, bewege mich nicht. Puh. Gestern war auch was schlechtes im essen, der Magen rumort. Laut ist es hier. Genau nebenan ein Highway und schräg gegenüber eine Baustelle. Hämmern, klopfen, sägen. Es riecht nach gesägtem Beton. Staub liegt in der Luft. Ich schwitze, schon beim einfach nur am Pool liegen. Da hat mich schon wieder ein Moskito erwischt. Mit dem AirCon Taxi geht’s in die Stadt. Erst Connaught Place, danach Redfort. Der Connaught Place ist eine riesige, staubige und laute Baustelle. Wie vor einem Jahr. Die Inder, scheint mir, fangen viel an. Brauchen aber lange um damit fertig zu werden. Hier wird betoniert, dort wird gegraben und drüben steht eine halbfertige Baustelle. Die Hitze drückt. Komplett in Schweiß gebadet kühlen wir uns im MacDonald ab. Eine Coke um den Magen zu beruhigen und den Durst zu mildern. Im Bücherladen fällt der Strom aus. Ich stehe im Dunkeln bis der Generator nach fünf Minuten wieder anspringt. (Stromausfälle sind auch so ganz typisch in India, passiert mehrmals am Tag, man gewöhnt sich dran und erschrickt nicht mehr). Wir halten eine TukTuk an, dass von einem ca. 100jährigen Singh gefahren wird. Der ist gut drauf, lächelt viel und cruised mit uns in aller Ruhe zum Red Fort. Endloser Verkehr. Abgase. Lärm und Dreck. Am RedFort besuchen wir den Meena Bazar. Kleine, enge Gassen. Kein Tourist wagt sich hier hin. Undefinierbare Gerüche, wilde Gestalten. Gestank, Rauch. Die schwüle, heiße Luft steht hier im Bazar. Nur raus, Luft bekommen, der Enge entkommen. Am Straßenrand schläft eine zerlumpte Gestalt. Fliegen summen um den Körper. Vielleicht schläft der nicht? Beachtung wird dem nicht geschenkt. Die Autos, Rikschas und Radfahrer zirkeln drum rum. Mit der Rikscha zurück in Richtung Connaught Place. Jetzt um 18:00 ist es ein, zwei Grad kühler geworden. Wir finden eine Straße mit ein paar netten Läden. Shoppen macht jetzt Spaß. Handgemachte Ketten, Tücher und Taschen. Richtig coole Sachen. Die Preise sind etwas höher als in China, dafür sind die Produkte aber auch keine Massenware oder Fakes der großen Marken. Um 19:00 machen die Läden dicht. Taxis sind irgendwie gerade keine zu sehen. Wir nehmen die Rikscha zum 35km entfernten Hotel. Mit 15kmh schleichen wir auf der fünfspurigen Autobahn dahin. Hoffen, dass uns kein Truck von hinten rammt. Die Brücken nehmen wir im kleine Gang und mit Schrittgeschwindigkeit. Das Hotel, eine Oase der Ruhe. Nach diesem Tag hardcore Shopping in Delhi wissen wir den Luxus erst richtig zu schätzen. Ein Bierchen. Ein ClubSandwich. Luxus pur! Indien ist auch das Land der Bürokratie. Überall werden Zettel ausgefüllt, Papiere gestempelt und in der Schlange gewartet. Es wird immer, alles und auch mehrfach kontrolliert. Fiel mir mal wieder am Flughafen auf. Ohne Ausdruck des E-Tickets (wozu braucht mach dann ein e-Ticket?) und dem Abgleich mit dem Pass kommt man erst gar nicht in den Flughhafen. Ohne diesen Ausdruck darf man auch nicht in der Schlange zum Check-in stehen. Beim Check-In dann am Handgepäck den handgepäck-Zettel anbringen (der dann später abgestempelt wird) und Flugticket bekommen. Immigration. Anstehen nur mit Kontrolle des Flugtickets. Stempeln des Passes und des Flugtickets. Security Check. Stempeln des Handgepäckzettels und stempeln des Flugtickets. Und schon darf man ins Flugzeug – natürlich nur mit Überprüfung ob auch alles gestempelt ist.
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