Am Abend wollen wir in der Lagune ankern. Auf dem Weg von Grado suchen wir in der Seekarte nach geeigneten Plätzen. Dann zieht unerwartet Gewitter auf. Fern, in den Bergen. Dunkel. Bedrohlich. ….
Seit Monaten wieder am Boot. Herrlich. Italien. Essen. Vino. Sonne.
Naja. Die ersten Tage hat es geregnet und war bitter kalt. Wir haben in der Zeit fleißigh gearbeitet. AIS und Navi eingebaut. Rumpf poliert. Geputzt. Sortiert. Neuer Faltpropeller (ein hilfsbereiter Mechaniker hat uns mit Werkzeug ausgeholfen). Abdeckung fürs Vorschiff aus LKW Plane zusammen geklebt. Uff. Das war anstrengend.
Beim ersten trockenen Tag haben wir dann die neuen Segel installiert. Toll sehen die aus (Grüße an die Tuchwerkstatt).
Und es gibt natürlich immer den ein oder anderen Hick-Up. So war bei den Segeln eine der Latten gebrochen. Da bekommen wir noch Ersatz. Und endlich haben wir das „Loch“ im Boot gefunden. Bei Regen kam immer etwas Wasser von oben ins Boot, quasi von hinter dem Küchenschrank. Wir hatten lange gesucht und viele Vermutungen. Beim polieren viel mir dann eine Kaputte Scheuerleiste auf dem Deck auf. Das wars. Jetzt erst mal notdürftig gedichtet. Aber das muß noch ausgetauscht werden.
Dann sind wir endlich raus gefahren. Ein wunderschöner Tag. Sonne. Blauer Himmel. Der neue Propeller schiebt uns durch die Lagune, gemütlich mit 5 Kn gegen die Flut. Läuft. Draußen dann erst mal Flaute. Erholen. Schnabuli (wer’s nicht kennt, so nennen Frankfurter wohl ein Vesper). Wind kommt auf. Erst laue 2-3kn, später bis 12kn. Unter Gennaker zischen wir nach Grado. Schöner kanns kaum sein.
Am Abend wollen wir in der Lagune ankern. Auf dem Weg von Grado suchen wir in der Seekarte nach geeigneten Plätzen. Dann zieht unerwartet Gewitter auf. Fern, in den Bergen. Dunkel. Bedrohlich. Der Wetterberich sagt, das Unwetter wird bis nach Lignano kommen. Ankern bei Gewitter ist nicht soooo spaßig. Also kurzerhand Änderung, zurück in die Marina. Da kommen wir um 18:30 an. Am Horizonz hinter uns ist es schon stock finster. Die Marineros sind auf aufräumen und sturm sicher machen. Auskranen ist heute nicht mehr, wird uns verkündet. Noch mal kurz eine Kurve im Hafen drehen und am Steg fest machen. So der Plan. Schulmäßig fahre ich auf den Steg zu, an dem Bea schon zum festmachen wartet. Genau beim Aufstoppen bricht das Unwetter los. Eine Sturmböe peitscht übers Wasser und drückt die Fleuer rum schiebt mit sie mit dem Bug gegen den Steg. Der Druck ist enorm, Bea hat keine Chance den Bug abzuhalten. Rums. Jetzt kommt zu der Sturmböe noch schwerer Regen dazu, der waagerecht übers Wasser pfeift. Es brasselt. Blitze zucken nicht all zu weit weg vom Himmel. Drei Marineros eilen uns zur Hilfe. Fender zwischen Boot und Steg. Festmachen. Wir sind pitschnass, aber erst mal ist alles sicher.
Das Ankommerbierchen haben wir uns verdient. Und die lecker Pizza später im Restaurant „da Beppe“ schmeckte doppelt so gut.
