Am Fusse der Sonnencreme -äh – des berühmten Biz Buin. Von der Tuoi Huette (2250m) blicken wir, Sabine, Olli, Bine und Dirk, direkt auf den über 3000 meter hohen Gipfel des BizBuin – gemütlich aus dem Frühstücksraum. Der fast drei-stündige Aufstieg vom Parkplatz bei Guarda, bei Nacht und eisigem Sturm, steckt uns noch etwas in den Knochen. Wir schauen den ersten Tourengehern vom zu, und auch uns kribelt es langsam. Heute, am Sonntag, sind auch einige Locals und Tagesgäste da um den schönen Tag für den PizBuin zu nutzen. Wir wollen aber nicht den „Massen“ folgen.
Wir entscheiden uns für das Jamsjoch, knapp über 3000m in einem schönen, weiten Tal und mit etwas Gletscher in der Gipfelmulde. Keine Spuren vor uns, keine Leute nach uns. Einer der super Tourentage an denen man sich wirklich alleine in den Bergen fühlt. Sonnenschein. Oben am Jamsjoch wir es dann doch recht kalt und stürmisch, so daß wir auf die letzten 10 m verzichten. Wir zirkeln ein paar nette Kurven über die Gletscherhänge und cruisen zurück zur Huette. Kaffee und Kuchen auf der Terasse. Fantastisch.
Der nächste Tag erwartet uns leider nicht so nett. Nebel, Kälte und Sturm. Aber was solls. Wir sind Tourengeher, keine Weicheier. Die Dreiländerspitze soll unser Ziel sein, möglicherweise auch eine Umrundung und Abfahrt über’s Jamsjoch wie gestern. Wir sind die fast einzigen Gäste auf der Huette, also wieder spuren im tiefen Schnee. Sehr anstrengend geht es erst hinauf zur Fuorcla Vermunt. Sabine zum Schluß abenteuerlich über eine 8m hohe Wächte. Action! In der kleinen Zollhuette machen wir eine kleine, windgeschützte Pause. Zur Dreiländerspitze geht es jetzt quer über den Gletscher. Der Sturm nimmt zu. Der Boden verschwindet in einer Gischt aus Schneekristallen. Bis zum Fuße der Dreiländerspitze schaffen wir es, machen uns aber dann aufgrund des Wetters schnell auf den Rückweg.
Dienstag ist schlechtes Wetter vorhergesagt. Wir überlegen schon früher auf zu brechen, beschließen aber doch noch die Nacht zu bleiben. Am Morgen dann – strahlend blauer Himmel und kein Lüftchen. Boaaa. Was machen? Eine lange Tour geht nicht, zu spät am Tag und wir müssen ja auch noch nach München. Also ein Quasi-Rundtour. Mit allem Gepäck um die Furcletta nach Guarda. Wird bestimmt anstrengend, aber bei dem schönen Tag … Zum Schluß mit Steigeisen über eine Steilstufe zur Scharte hinter der Furcletta und ab ins Tal nach Guarda. Leider ist es jetzt Mittag, die Sonne scheint und es hat im Februar knapp 10°C. Fönlage. Der Schnee ist sauschwer und mich hauts mit dem fetten Rucksack bei jeder dritten Kurve in den Schnee. Die Abfahr hat mich mehr Kraft gekostet als die letzten drei Tage die Spuren zu legen.