| Flughafen München. Einsteigen in den Condor Urlaubsflieger. An sich schon merkwürdiger, im vergleich zu Geschäftstreisen. Teilweise hatten die Leute schon Badelatschen an. Naja. Aber besonders komisch war mir, als ich festellte, daß ich zu dem jüngsten 10% an Bord gehöre. Überwinterungsrentner oder der demografische Wandel geht schneller von statten als gedacht. Hoffentlich ist der Robinson Playa de Janida Club mit etwas jüngerem Publikum gesegnet. | ||
| 4,5 Stunden Flug und wir landen bei 27°C auf Fuerte. Auf den ersten Blick ein öder Steinhaufen ohne jegliches Grün. Auf den zweiten Blick auch nicht anders. Der Club ist 90 km vom Flughafen entfernt. Noch mal 1,5 Stunden fahrt mit dem Shuttle Bus. Der Empfang war kurz und wenig informativ. Hier der Zimmerschlüssel, da geht’s lang (mit dem Finger richtung Horizont zeigend) und dort gibt’s gleich Essen. Tschüss. So weit erst mal ein Entäuschung. Zu mindest ein paar Infos über den Club, die Aktionen, etc. hätte ich mir erwartet. Meine Erwartungen waren wohl zu hoch angesetzt. Ein paar hundert Gäste an runden Tischen verteilt. Ein wirklich vielfältiges Menü. Aber merkwürdige und vor allem viele ältere Leute (nichts gegen die alten und weisen, aber nach großer Party und tanzen zu später Stunde sieht das nicht aus). Sonnengegerbte, schwarzbraun gebrannte Seniorinnen schleichen um die Buffets. Ich reihe mich in den Strom ein. Asiatisch gibt’s heute. Sushi, Frühlingsrollen, Ente, etc. Lecker sachen. Der Tag war lang und ich gebe auf für heute. Die Party muß dann wohl an einem anderen Tag stattfinden. Gut geschlafen und gemütlich aufgewacht. Um neun zum Frühstücken. Klasse Buffet und ich kann mich mal wieder nicht zurrück halten und probiere von allem was. Das Tagesprogram liegt auch aus. Um 10:00 gibt’s fuer Neuankömmlinge einen Welcome Drink und eine Clubführung. Super. Werde ich mit machen. Dann Cross-Golf, Tauchen oder Segeln. 16:00 Uhr Kaffee und um 18:45 GalaDinner (habe natürlich keine Schicken Klamotten dabei). Entscheidungsstress. Nach dem Clubrundgang gibt’s um 12 eine Reviereinweisung für segeln und surfen. Dann vorsprechen bei der Tauchabteilung. Brauche eine Versicherung und einen Tauch-Gesundheitsbescheinigung. Also um 17:00 Arzttermin gemacht. Dann für eine Enduro-Tour angemeldt. 10 km am Stand gejoggt. Der erste Tag ging quasi wie im Flug rum. Heute dann tauchen. Seit mehr als 10 Jahren war ich nicht mehr unter Wasser. Ein bisschen aufgeregt bin ich schon. Hektisch geht’s los – was mir schon mal gar nicht gefällt. Ein andere Gruppe ist noch mit dabei. Alle vollkommen überdreht, dumme Witzchen reisend. Nervig. Aber bald geht’s unter Wasser, dann ist Ruhe. Equipment zusammen bauen. Da muß ich schon mal überlegen was alles wo hin gehört. Geschafft. Auf in’s Boot und in fünf Minuten zum Riff raus, eine steile Felskante kurz vor der Küste. Korallen wachsen auf dem Vulkanboden keine, aber viele Fische gibt es. Klein Stachelrochen die sich im Sand verstecken, Baracudas und Muränen. Spannende 50 Minuten, in denen ich noch viel Luft für das tarieren verbraucht habe. Wie ein Anfänger halt. Auf und ab wie eine Boje. Kaum zurück auf dem Boot, wieder dieses überdrehte Gehabe. Mit der Tauchschule werde ich nicht mehr tauchen gehen. Besser wieder auf den Kat. Unförmige, meist älter Menschen beim Kumpf ums Mittagsbuffet. Dazwischen ein paar aufgedonnerte Richies. Badelatschen und Gucci geben sich die Hand. Dazwischen mischt sich das Personal und sitzt mit an den Tischen. Finde ich nicht so gut, stört aber auch nicht wirklich. Eine schlechte Nacht. Der Nachbar hat schier unglaublich laut geschnarcht. Selbst mir Kissen um die Ohren war das sägen noch gut zu vernehmen. Als ob der Kerl bei mir im Zimmer liegt. In der Früh ging dann noch irgendwo ein Wecker an. Wer nimmt schon einen Wecker mit in der Urlaub? Egal. Lege mich nachher einfach noch mal hin. Der Tag klingt dann mit einem Alpenbuffet aus – oder was halt der Fuerterikaner dafür hält. Aber wir wollen’s ja nicht schlechter machen als es war. Lecker und viel wie immer. Nur halt, alles ist esh schon so deutsch auf der Insel und speziell in diesem Club, daß es eigentlich kein Alpenbuffet braucht. Die Nachfrage entscheidet ja bekanntlich über das Angebot, als bin ich mit meiner Meinung wohl eher in der Minderzahl. Den Langzeiturlaubern ist so ein Heimatabend vielleicht wirklich recht. Als Wochentourist will ich aber lieber was „femdes“ entdecken. |


