Die Besichtigung Jaipurs steht auf dem Programm. Altstadt zuerst, dann der neue Teil und Regierungsviertel. Jaipur ist Regierungssitz Ratjasthan’s.

Die Altstadt ist atemberaubend. Eingeschlossen von einer Stadtmauer, zugänglich durch vier Tore spielt sich das Leben wie vor hundert Jahren ab. Im wesentlichen auf der Straße ab. Kleine Straßen mit vielen Rikschas, Motorrädern, Fußgängern. Alle hastig, irgendeinem Ziel entgegen oder schnell die Einkäufe erledigen. Es hat gut 40°C. Am Straßenrand, zwischen parkenden Autos haben Händler Gewürze, Gemüse, Waren ausgebreitet zum Verkauf. Dazwischen Kühe. Unbeirrt und unbehelligt. Holy Cow. Aus Mangos, Melonen, Zuckerrohr wird vor Ort Saft gepresst. Geschäftiges treiben – wie so schön gesagt. Moskitos und Fliegen die sich umgehend auf essbares stürzen.

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Wir machen einen Spaziergang durch kleine Seitenstraßen. Staunen über slte Gebäude mit kleinen Fenstern, Tempel und Götter. Edelsteinschleifer bei der Arbeit. Hier ein Teeverkäufer. Ein Friseur. Altreifenhändler und kleine Werkstätten. Bunt durcheinander gemischt. Struktur ist nicht erkennbar. So viele Eindrücke. Autenthisch. Mittendrin. Ein Straßenkaffe müsste man finden und dem Treiben einfach nur zuschauen.

Neu Jaipur ist dagegen kaum eine Zeile wert. Moderne Gebäude, breite Straßen, Geschäftsleute. Langweilig!

Auf einer Anhöhe gelegen schaute der König von seienm Palast in das Jaipur Tal. Über die Kämme der Nachbarhügel zieht sich eine Mauer, ähnlich der chinesischen, und schließt das Tal ein. Der Besuch des Palastes ist unbedingt zu empfehlen. Ein guter Guide sollte dabei sein, der die Geschichte und Details erklären kann. Könige lebten nicht schlecht in der damaligen Zeit. Überhaupt schien in der 1950ern das Leben deutlich besser gewesen zu sein. So war Jaipur berühmt für seine Polospieler, sogar Weltmeister in der Klasse. Maharajas reisten nach Europa. Eurpäer besuchten die Maharajas. Autos wurden importiert, Plattenspieler, und Fotoaparate. Elefanten, Pferde, Kamele sind auf vielen der alten Bilder zu sehen. Auch schaut alles geordneter und geregelter aus. Durch die Unabhängigkeit hat sich alles geändert. Indien ist die größte Demokratie der Welt. Die Maharajas, als Gesetzgeber und Arbeitsbeschaffer, wurde entmachtet. Die Aufgabe übernahme der Staat, aber der ist in Delhi recht weit weg.

Wir kommen in den Harem des Palastes. Ein Maharaja hatte einige Frauen und viele Konkubinen. In Jaipur hatte der Chef 12 Frauen und ca. 2000 Konkubinen. Die Heiraten des Köngis waren meist Zweckgebunden, dienten der Vergößerung des Machtbereichs. Die Frauen durften den Palast nicht verlassen, die Königin nicht mal aus dem Palast hinaus sehen. Jede Frau hatte Ihr eigenes Apartment mit Dienerschaft. Das Leben der Frauen spielte sich ausschließlich im Palast ab. Kontakt zur Ausenwelt gab es nicht. Einerseits wie in einem Gefängnis, andererseits gut versorgt und sicher.

Das Baumaterial des Palastes und der Festungsmauern ist lokal abgebauter Sandstein. U

Von Fu Bar